Mavandetag 2021

Utupe leo riziki yetu

Gerade mal vier Wörter in Swahili oder sechs Wörter in der deutschen Übersetzung „Unser tägliches Brot gib uns heute“: Pfarrer Yusuph Mbago aus Tansania, zurzeit für 4 Jahre als Austauschpfarrer in Oberhaching, wählte diesen Predigttext für den Gottesdienst zum Mavande-Tag am 20. Juni. Es war ein sehr genauer Blick auf diese vierte Bitte des Vaterunsers:

riziki: Alleine mit „Brot“ übersetzt entspricht es nicht dem Gebrauch dieses Swahili-Wortes. „riziki“ steht vielmehr für verschiedene Sachen wie (Lebens-)Unterhalt, Nahrung oder Erhaltung. Mancher mag da beispielsweise an den Arbeitsplatz, die Gesundheit oder ganz aktuell an Covid-Impfstoffe denken.

leo: Dies Wort bedeutet „heute“. Im Deutschen verbunden mit dem Wort „täglich“ erinnert es uns, dass wir Tag für Tag daran denken sollen, dass wir diese Gaben von Gott erhalten.

utupe und yetu: Diese Wörter bedeuten „gib uns“ und „unser“. Es steht hier also nicht „gib mir“ und „mein“, d.h. wir denken bei dieser Bitte ganz bewusst auch an unsere Mitmenschen.

Beide Pastoren segnen die Gemeinde
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Diese knappen zusammenfassenden Gedanken zu Pfarrer Mbagos Predigt mögen einen kleinen Eindruck vermitteln von dem schönen Gottesdienst, den wir wieder einmal im Freien feiern durften. Wir haben gebetet für das Wohlergehen der Bewohner in Mavande, entsprechend des Wunsches aus Mavande besonders für inneren Frieden im Land nach dem Tod des Präsidenten, für weiterhin gute Partnerschaft zwischen Mavande und Jesaja sowie für das Kooperations-Abkommen zwischen uns.

Und wir haben unter der Anleitung des Pfarrers zwei tansanische Kirchenlieder gesungen und dazu die Bewegungen wie in Tansania gemacht. Das Ehepaar Friedrich hatte das Lied Mungo ni Pendo („Gott ist die Liebe“) anhand der Noten eingeübt und zusammen mit Pfarrer Mbago wunderschön vorgetragen.

Nach dem Gottesdienst wurden noch Informationen über Mavande gegeben, das tansanische Essen Makande genossen und am Lagerfeuer Gedanken ausgetauscht.

Vortrag über Mavande.
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Herr Hain erinnerte daran, dass unsere Gemeinde schon seit 40 Jahren den Mavande-Tag feiert, Anlass dafür, sich zu erinnern, wie diese Partnerschaft sich seit 1978 entwickelte. In einem ersten Bericht zu Weihnachten 1979 in unserem damaligen Gemeindeblatt „Kontakt“ schrieb Frau Fricke vom Briefwechsel mit Reverend Mbugi mit Informationen zum gegenseitigen Kennenlernen, von ersten Spenden und täglichen Fürbitten. Seither hat sich viel getan.


Übrigens hat Mavande am 18. Juli auch einen Partnerschaftstag gefeiert

Partnerschaftstag in Mavande-Utengule 1
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mit einem Gottesdienst, in dem über die Partnerschaft und die gemeinsamen Projekte berichtet wurde, und einem Jugendgottesdienst. Es ist schön, über eine so große Distanz in Freundschaft verbunden zu sein!

 

Heiner Steinlein